Friede-Freude-Eierkuchen und noch mehr Leichtigkeit - oder doch nicht?
Ich halte absolut nichts von Friede-Freude-Eierkuchen und oberflächlichem "nach-außen-hin-alles-perfekt-leicht-und-glücklich-sein".
Und ich weiß, dass auch dir dieser Artikel ganz tief drinnen mehr Frieden schenken kann. Ich möchte dich daher einladen, dich darauf einzulassen.
Du kannst dir den Artikel von mir auch gerne vorlesen lassen:
Selbstakzeptanz - Höhen & Tiefen im Leben
Im Kern dieses Artikels geht es um Selbstakzeptanz bzw. Selbstannahme von allem was du bist. Und es geht darum, was für mich ein glückliches Leben bedeutet.
Nämlich ein lebendiges, buntes Leben in ALL SEINEN FACETTEN mit Höhen & Tiefen.
Vielleicht ist es ja bei dir ähnlich ;-)?
Ich teile hier meine Erfahrungen und mein Empfinden und weiß, dass es da draußen immer auch Menschen gibt, denen es sehr ähnlich geht oder die ähnlich empfinden. Oder sich zumindest einen kleinen Teil mitnehmen können.
Wenn du schon bis hierher gelesen hast, dann mach dein Herz auf und lass die Botschaft tief sinken.
Was erwarten andere von mir?
Durch einige Gespräche in letzter Zeit wurde mir klar, dass Menschen, die mir nahe stehen, hoffen oder sogar erwarten, dass ich immer glücklich, gelassen, voller Energie, voller Leichtigkeit bin. Und sie hoffen, dass nicht nur für mich, sondern dachten auch, dass das eins meiner großen Ziele ist.
Sie warteten förmlich auf diesen Zeitpunkt, an dem ich keine schlechten Tage mehr hätte, keine Müdigkeit, keine gesundheitlichen Probleme, keine Schmerzen, einfach alles „Friede-Freude-Eierkuchen“ ist – also alles bestens, und vielleicht noch mit Glitzer und Blümchen verziert ;-).
Immer wieder hörte ich Stimmen von außen, wie:
„Du musst doch immer gelassen sein und entspannt, du bist ja Yogalehrerin!“
„Du hast doch eh deine Öle, da müsstest du dir doch eh selbst helfen können“
„Du arbeitest doch ständig an dir, warum bist du jetzt müde und energielos oder wütend?“
„Wann kommt endlich der Zeitpunkt, wo du nur noch Leichtigkeit empfindest?“
Jahrelang habe ich gedacht, ich muss eine Lösung für alles finden. Den heiligen Gral, der mich endlich immer voller Energie und immer freudig sein lässt.
Aber schon in den letzten drei Jahren habe ich immer mehr auch alles andere angenommen.
Die zwei Tage im Monat zum Beispiel, in denen ich einfach mehr Schlaf brauche – manchmal einfach bleierne Müdigkeit da ist (danke ich brauche keine Tipps dazu ;-)).
Für mich ist das völlig ok. Ich nehme es an, arbeite aber trotzdem immer wieder daran, es zu verändern, wenn ich mit der aktuellen Situation nicht glücklich bin.
Und ganz wie von selbst wurde ich immer dankbarer, immer glücklicher, immer zufriedener mit meinem so bunten Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Tiefen lassen mich mein Leben nicht mehr in Frage stellen, sie gehören einfach auch dazu. Ich denke, dass das ein Teil unserer Lernerfahrungen hier als Menschen ist.
Habe auch ich das von mir erwartet?
Ich habe diesen Druck von außen mal mehr oder mal weniger bewusst wahrgenommen und mir irgendwie auch selbst gemacht.
Ich erlaube mir schon länger, dass es mir auch mal nicht gut geht, ich einfach müde bin, Kopfschmerzen habe.
Ich vertraue mich da immer mehr meinen Rhythmen und Zyklen an und lerne jeden Tag dazu.
Trotzdem habe ich immer wieder versucht, es mit mir ganz allein auszumachen und die Menschen in meinem Umfeld so wenig wie möglich damit zu „belasten“. Und wenn ich mal jemandem sagen „musste“, dass es mir nicht gut geht, dann habe ich dies auch immer gleich begründet und gerechtfertigt.
Ich glaube ein Grund dafür war und ist, dass dieses „nichts tun“ und „nicht funktionieren“ einfach nicht in unser geschäftiges Tun und unserer Leistungsgesellschaft passt.
Als es mir 3 Tage vor Weihnachten nicht gut ging und ich so müde war (ich wusste genau warum und war auch in Frieden damit), begann ich wieder mich zu rechtfertigen und zu erklären, warum ich jetzt einfach mehr Schlaf brauche.
Ich habe förmlich darum gebeten, von außen den „Segen“ für meine Pause – mein Nichts-Tun - zu bekommen.
Meine Erkenntnis: Was bedeutet ein glückliches Leben
Mir wurde schlagartig klar, dass ich den Segen von außen nicht (mehr) brauche!
Es darf mir auch mal nicht gut gehen – die Tiefen gehören genauso zum Leben, wie die Höhen, die Dunkelheit genauso wie das Licht.
Für manche Menschen (und die meinen es nur gut mit mir :-)) ist es offensichtlich schwer auszuhalten, wenn es mir „nicht gut geht“.
Diese Erkenntnis wurde mir Weihnachten geschenkt. Ich darf auch nach außen kommunizieren, was FÜR MICH ein glückliches Leben bedeutet.
Nämlich ein lebendiges, ein buntes, eins in dem ich alles sein darf und kann, was ich will.
Müde, voller Energie, freudig, traurig, wütend, besorgt, fröhlich, kraftvoll, energisch, schnell, langsam, stark, schwach, ausdauernd, ungeduldig, liebevoll, ängstlich, …
Für mich persönlich hat sich mein Level an Energie, Dankbarkeit für das Leben, Gesundheit und noch vieles mehr in den letzten Jahren kontinuierlich – wirklich stark - verbessert. Weil ich stetig dranbleibe und mich auch nicht gleich (innerlich) prügle, wenn mir etwas nicht gelingt, es Rückschläge gibt oder ich mal wo nicht dranbleibe.
Und weißt du was. Das möchte ich hier auch mal festhalten.
Ich liebe mein Leben.
Und das war nicht immer so.
Es gab eine sehr lange Phase, da wollte ich es einfach nur beenden.
Wenn ich morgens aufwache, freue ich mich auf den Tag. Ich freue mich auf meine Aufgaben (auch den Großteil) und auf meine Liebsten. Auch das war sehr, sehr viele Jahre nicht so. Und das hat sehr viele gesundheitliche Probleme mit sich gebracht.
Und wie gesagt, es gibt alle 2-3 Monate auch mal Tage, an denen ich einfach gerne 1-2 Stunden länger im Bett bleiben würde.
Wenn´s nicht geht, dann mach ich es mir einfach, sobald es geht, auf der Couch gemütlich, schaue einen Film mit den Kindern oder lese. Jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung ist wichtig!
Was ich mir für dich wünsche
Und ganz genau das möchte ich dir weitergeben.
Ich wünsche mir, dass du dein Leben liebst, dass du morgens Energie hast für deinen Tag, dass du gerne aufstehst und weißt, wie du deine Haltung – im innen und im außen – verändern kannst.
Und ich möchte, dass du erkennst, dass du so, so vieles selbst in der Hand hast (Stichwort: Veränderung, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung).
Von anderen sehen wir immer nur einen kleinen Teil
Vielleicht geht es dir ja auch so. Du siehst Menschen, die immer strahlen, die immer glücklich sind.
Und wünscht dir insgeheim auch ein wenig so zu sein, wie sie.
Aber weißt du was?
Du siehst immer nur einen kleinen Teil.
Auch diese Menschen haben schlechte Tage, haben vielleicht Schlimmes erlebt, haben Ängste.
Und auch ich bin so, wenn ich meine Kurse und Workshops abhalte oder auch in der 1:1 Begleitung, dann bin ich ganz da, präsent, klar, gelassen, voller guter Energie und gebe mich ganz meiner Berufung hin - das spüren die Menschen.
Und dafür werde ich auch bezahlt.
Aber das ist nur ein Teil von mir.
Es gibt auch andere Teile.
Und auch diese Teile habe ich gelernt zu akzeptieren und zu lieben.
Sowohl als auch: Akzeptieren & verändern
Ich möchte dich einladen, all deine Anteile im ersten Schritt einmal anzunehmen. Durch das Lösen des Widerstands, ist es dir möglich, in Bewegung zu kommen und dann den nächsten Schritt Richtung Veränderung zu gehen.
Das gilt auch dafür, wenn du dir immer wieder sagst, dass es dir schwerfällt, bei etwas dranzubleiben - dich zum Beispiel regelmäßig zu bewegen, Dinge zu tun, die dir guttun, Dinge zu lassen, die dir schaden, … Das höre ich immer wieder von meinen Klientinnen.
Akzeptiere auch das und gehe dann dennoch Schritt für Schritt.
Starte am nächsten Tag von Neuem.
Es gibt ihn nicht den einen mega-bahnbrechenden Durchbruch.
Die großen Veränderungen in meinem Leben sind durch die kleinen Veränderungen meiner täglichen Gewohnheiten entstanden.
Genauso, wie dieses Weihnachten.
Ich habe wieder einen kleinen Teil verstanden und der hat dann ein großes Ganzes ergeben.
Ich bin für sowohl als auch.
Ich bin genug so wie ich bin.
Du bist genug, so wie du bist.
Und dennoch dürfen wir jeden Tag versuchen, ein Stück mehr wir selbst zu sein, ein Stück mehr zu heilen, ein Stück mehr unsere Energie zu aktivieren und unseren Teil, für diese Welt auf der wir Leben, beizutragen.
Ganz wichtig noch zum Schluss:
Erlaube dir Fehler zu machen oder deine Meinung zu ändern.
Das bedeutet, dass du ins Handeln gekommen bist oder etwas dazu gelernt hast. Und das ist gut so!
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