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“Ich habe keine Zeit!” - Warum das nicht stimmt und wie du es verändern kannst

Viele, viele Jahre war einer meiner größten Wünsche, endlich mehr Zeit zu haben.

Mir wurde in den letzten Monaten immer mehr bewusst, wie ich aus dieser Zu-Wenig-Zeit Falle rausgekommen bin.

Und da ich von meinen Klientinnen und auch in meinem Umfeld immer wieder höre, wie wenig Zeit die Menschen haben, teile ich heute meine gesammelten Erkenntnisse mit dir.

Du fragst dich vielleicht, was Zeitmanagement hier bei mir zu suchen hat, wenn ich doch über Körperbewusstsein, Energiemanagement und Haltung schreibe und mit dem Körper arbeite.

(Pssst: In Wirklichkeit geht´s eh gar nicht um Zeitmanagement ;-). Aber, lies selbst.)

Ganz einfach:

Dieses ständige zu wenig Zeit haben, 1000 offene Dinge im Kopf und auch 10 To-Do-Listen, immer wieder neue tolle Dinge, die sich anbieten und dann noch Unvorhergesehenes, löst unglaublich viel Stress in unserem gesamten System aus und das beeinflusst unseren Körper stark.

Also egal, wie viel Stress und wie wenig Zeit du hast, es geht darum, wie du es wahrnimmst, wie es sich für dich anfühlt. Und genau das löst es auch in deinem Körper aus.

(In dem Artikel Stress und die Ebenen der Gesundheit bin ich näher auf die Auswirkungen auf den Körper eingegangen.)

 

DARUM schreibe ich darüber – weil‘s ganz viel mit deinem Körper, deiner Gesundheit und deiner Vitalität zu tun hat.

 

Und: Weil du nach diesem Artikel vielleicht doch plötzlich „Zeit findest“ um deinen Körper und deine Energie zur Priorität zu machen – auf einer täglichen Basis, so wie du es dir vielleicht schon so lange vornimmst. Das wünsche ich dir!

Du kannst dir den Artikel von mir auch gerne vorlesen lassen:

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Kommen wir also zu den Lösungen.

Hier kommen meine Erkenntnisse und Wege raus aus der Zu-Wenig-Zeit Falle.

Lies unbedingt bis zum Schluss und setze dann gleich einen konkreten Punkt um.

 

 

Wir haben alle gleich viel Zeit – nämlich 24 Stunden pro Tag

Ein wichtiger Fakt, den du dir bewusst machen musst:

So banal es klingt jeder von uns hat 24 Stunden täglich zur Verfügung und wir können frei entscheiden, wie wir diese Zeit verbringen wollen.

Vielleicht fehlt es dir ja gar nicht an Zeit, aber an Energie? Hier entlang für: Mehr Energie im Alltag

Wenn beides auf die zutrifft, dann bleib hier bei mir uns lies den Artikel für mehr Energie im Anschluss.

Das klingt vielleicht im ersten Moment heftig und du möchtest dagegen etwas einwenden. Aber wenn du die Verantwortung dafür übernimmst, dass du gewählt hast und immer noch wählst, wie du deine Zeit verbringst, dann bringt dich das raus aus der Opferrolle.

Du machst dich nämlich ständig zum Opfer deiner Zeit.

Und das ist nicht gut!

Soweit, so klar!

Lass uns weiter machen.

 

  

Zeit tracken – einmaliger Zusatzaufwand - nervig, aber so aufschlussreich

Ja. Du hast richtig gelesen.

Es geht darum, Bewusstsein zu schaffen für deinen aktuellen Zustand. Erst wenn wir uns unserer Gewohnheiten bewusst werden, können wir etwas verändern. Das gilt für deine Haltung, für deine Ernährungsgewohnheiten, für deine Zeit, dein Geld und noch vieles mehr.

Du kannst deine Zeit zum Beispiel im Excel, einer App, im Google Kalender oder simpel auf einem Zettel aufschreiben.

Schreibe 1 Woche lang mit, was du wann machst.

Das ist ein Aufwand.

Stimmt.

Aber ein sehr sinnvoller und auf lange Sicht gesehen einfach der erste und beste Weg zur Veränderung.

Du kannst das Thema mit der Zeit auch mit Geld vergleichen, wenn dir auch das Geld immer zu früh ausgeht, dann wäre der erste Schritt, deine Einnahmen und Ausgaben (hier besser 1 Monat lang) zu tracken – sprich einfach alles aufzuschreiben.

Das Aufschreiben schafft ein Bewusstsein.

Wenn wir es schwarz auf weiß haben, können wir uns nämlich nicht mehr so leicht selber belügen und Ausreden finden.

Eine meiner wichtigsten Erkenntnis war, dass ich zu viel Zeit auf Social Media/am Handy verbrachte. Mir das einzugestehen, war erstmal schmerzhaft.

Ich dachte, dass das als Selbstständige einfach dazu gehört, obwohl ich mich nie so wirklich damit anfreunden konnte. Meine Konsequenzen daraus zu ziehen, hat dann aber noch länger gedauert. Ich habe mich von Social Media fast vollständig (Anmerkung September 2023: JETZT VOLLSTÄNDIG) verabschiedet und habe dadurch so viel Zeit gewonnen.

 

 

Reduziere Entscheidungen

Mir wurde erst sehr spät bewusst, wieviel Energie es benötigt Entscheidungen zu treffen. Ich habe mir früher oft gewünscht, jemand anderer soll einen Teil meiner Entscheidungen treffen, weil ich es so anstrengend fand.

Vor allem mit Kindern und wenn diese noch kleiner sind, müssen wir auch für sie viele Entscheidungen treffen.

Das Entscheiden beginnt bereits am Morgen, wenn du vor dem Kleiderschrank stehst und geht weiter, wenn du entscheiden sollest, was du jetzt zum Frühstück essen wirst.

Was sollst du heute kochen?

Was mache ich heute Abend?

Wie will ich mein Wochenende verbringen?


Alles Fragen, die einen Teil deiner begrenzte Entscheidungskapazität in deinem Gehirn benötigen.

 

Wenn dich die vielen Entscheidungen müde machen, dann reduziere deine Entscheidungen. Das ist die Lösung.

Es gibt sogar den Begriff „Decision Fatigue“ – die Entscheidungsmüdigkeit.

 

Wir treffen im Laufe des Tages so viele Entscheidungen und es ist auch wichtige Entscheidungen bewusst zu treffen.

Wie können wir das also lösen?

Die Lösung liegt für mich darin, dass ich mir bei den Dingen, wo es möglich ist, die Entscheidung so einfach wie möglich mache – nämlich gar keine zu haben ;-)

Du kannst dir zum Beispiel am Sonntag einen Essensplan für die gesamte Woche vorbereiten, dann fällt schon mal, diese eine, von den täglichen Entscheidungen weg.

Wenn du zu viel Zeit vor deinem Kleiderschrank verbringst und dich nicht entscheiden kannst, dann wird es vielleicht Zeit, sich von ein paar Dingen, die da drinnen versteckt sind, zu trennen.

Kommen wir zur Bewegung.

Du kannst dich entscheiden, dich immer mittwochs und freitags zu bewegen - zum Beispiel mit mir in meiner Membership - und es dann einfach zu tun.

 

Genau aus dem Grund habe ich meine Membership so aufgebaut, wie sie ist. Du brauchst keine Entscheidung zu treffen, worauf du Lust hast. Jede Woche abgestimmt auf die Zeitqualität gibt’s 2 Einheiten und eine Übung, die du täglich ausführst (die Übung der Woche).

So simpel und klar.

 

Eine meiner Business Mentorinnen Carina von Um180Grad hat über Entscheidungsmüdigkeit einen tollen Artikel geschrieben. Wenn du also das Gefühl hast, an Entscheidungsmüdigkeit zu leiden, dann hüpf rüber und lies den Artikel. Vielleicht schenkt er dir noch weitere erhellende Momente.

 

 

„Hin zu!“ – statt „Weg von“

Ich habe irgendwann den Widerstand gegen mein „Zu Wenig“ an Zeit aufgegeben. Stattdessen habe ich mir immer wieder ausgemalt, wie ich es haben will und habe dann auch etwas dafür getan.

Statt mich ständig damit zu befassen, dass ich zu wenig Zeit habe – davon wollte ich ja weg, habe ich begonnen mir Pläne zu machen, wie ich meine Zeit, die mir zur Verfügung steht, verbringen möchte.

Bei der Entscheidung habe mir auch meine Werte, Visionen und Prioritäten geholfen. Dazu weiter unten noch mehr.

Dann habe ich immer wieder Wochenpläne kreiert, ausprobiert und wieder verändert, wenn es an der Zeit war.

Das war und ist sehr hilfreich für mich. 

Die Struktur schenk mir Freiheit.

 


Wählen statt müssen & sollen

Dieser Punkt steht nahe in Verbindung zu dem vorhergehenden Punkt.

Achte auf deine Wortwahl. Sprichst du den ganzen Tag davon, etwas zu müssen oder zu sollen oder wählst du etwas zu tun.

Wir haben immer die Wahl, wie wir die Dinge sehen.

 

Entweder: „Ich muss für meine Kinder kochen.“

Oder: „Ich wähle für mich und meine Kinder ein warmes, nährendes Essen zuzubereiten.“ (Weil Gesundheit ein sehr hoher Wert für mich ist.)

 

Ich ertappe mich immer wieder dabei, etwas tun zu „müssen“ und korrigiere dann im Nachhinein auch meine Wortwahl.

Versuch es auch.

Verwende die Worte wollen und wählen anstatt müssen und sollen.

 

Das ist auch sehr wirksam und kraftvoll, wenn du dich regelmäßiger bewegen und besser auf deinen Körper achten möchtest.

“Ich wähle, mich mehr zu bewegen.” - ist viel kraftvoller als “Ich sollte mich mehr bewegen.” – das sagt ja schon aus, dass ich es nicht tue.

 

 

Werte und Visionen

Dich mit deinen Werten auseinanderzusetzen und eine Vision zu erschaffen kann sehr hilfreich sein, um einen Überblick zu bekommen und kann dir helfen deine Prioritäten zu erkennen.

Für mich war das ein sehr wichtiger Schritt.

Das muss nicht DIE große Lebensvision sein.

Es können auch mehrere kleine Visionen für verschieden Lebensbereiche sein.

Du kannst zum Beispiel eine lebendige, klare, wunderschöne Vision davon kreieren, wie du deine Beziehung leben möchtest.

Oder eine Vision davon, wie du dich in deinem Körper fühlen möchtest:

Vital, gesund, lebendig, wach, … probier‘ es auch – es hat so eine Kraft.

 

 

Prioritäten setzen

Dieser Punkt hängt eng mit deinen Werten und Visionen zusammen. Wenn Familie, Partnerschaft oder größer gesehen Verbundenheit, einer deiner wichtigsten Werte ist, dann schenk diesem Wert auch Zeit in deinem Kalender.

Wo wählst du Zeit zu reservieren, um echte Verbundenheit herzustellen zu den Menschen, die dir wichtige sind?

Und das gleiche gilt für Gesundheit und deinen Körper. Wenn es einer deiner Werte ist, einen gesunden, vitalen, lebendigen, flexiblen und kraftvollen Körper zu haben, dann schaff jetzt Raum dafür, in deinem Kalender.

 

 

Rituale und Gewohnheiten schaffen

Rituale und Gewohnheiten schenken dir kostbare Zeit.

Wenn du ein Ritual oder eine Gewohnheit eingeführt hast, sparst du die Zeit und die Energie, die du für Entscheidungen aufwenden würdest. 

Mach es dir mit deinen Ritualen und Gewohnheiten so einfach wie möglich, diese auch wirklich umzusetzen.

Stell alle Dinge bereit, an dem Ort, wo du sie brauchst oder verwenden möchtest. Schaffe dir eine Umgebung, die deine Rituale und Gewohnheiten begünstigt.

Bei mir sind es zum Beispiel - meine Öle. Die stehen genau dort bereit, wo ich sie auch verwenden.

Oder unser Wohn-/Esszimmer. Wir bewegen uns gerne und haben hier immer ausreichend Platz, um auf unserer Stange zu schwingen, zu tanzen oder Übungen auf dem Teppich zu machen.

Wir haben den Raum dafür geschaffen, damit es uns leicht fällt, die Gewohnheit umzusetzen.

 

Keine Zeit? Sag mehr Nein UND mehr JA

Ich habe es schon in mehreren Beiträgen geschrieben, aber es ist ein so wichtiger Punkt, darum darf er hier auf keinen Fall fehlen.

Erlaube dir mehr Nein zu sagen:

Nein sagen zu überflüssigen Angeboten.

Nein sagen zu neuen Büchern, Ausbildungen, lauten, aufregenden Angeboten, für die du sowieso keine Zeit hast.

Nein sagen zu dauerndem Social-Media-Hintergrundrauschen in deinem Leben.

Nein sagen, zu Ideen Anderer, wie du deine Leben, leben solltest.

Nein sagen zu ständiger und dauernder Erreichbarkeit. (Hier lerne ich gerade wieder extrem viel dazu, seit meine Tochter ein Handy hat.)

Nein sagen, zu Menschen, die dir Energie rauben.

Nein sagen, zu allen andere Energieräubern in deinem Leben.

Kennst du übrigens meinen Artikel über Energieräuber und wie du mit ihnen Schluss machen kannst, schon?

 

Und dann auch mehr JA zu sagen:

Ja sagen zu dir und deinen Bedürfnissen.

Ja sagen zu deinem Körper.

Ja sagen zu deinen Prioritäten.

Ja sagen zu deiner Vision.

Ja sagen zu deinen Beziehungen.

Ja sagen zu deiner Gesundheit.

Ja sagen zu mehr Einfachheit.

Ja sagen zu den kleinen Augenblicken im Leben, die wir oft übersehen, weil alles so laut und schnell ist.

 

 

Mut zur Veränderung

Wenn du dir wünschst, dass sich etwas verändert, dann führt kein Weg daran vorbei, dass du etwas in deinem Leben veränderst.

Und dazu braucht es Mut. Für mich hat sich der Mut zur Veränderung immer ausgezahlt.

In meinem Artikel über Veränderung habe ich darüber schon ausführlich berichtet. Lies hier nach, wie nachhaltige Veränderung gelingt.

 

  

Multitasking vs. eins nach dem anderen

Auch wenn viele Menschen noch immer glauben, dass wir mehr Dinge erledigen können, wenn wir mehr gleichzeitig machen, stimmt das nicht.

Egal ob beim Kochen, beim Zähneputzen oder der Zeit mit den Kindern und dem Partner.

Immer eins nach dem anderen.

Wenn ich mich nicht an diese simple Regel halte, dann brennt meist in der Küche was an oder ich fühle mich gestresst, weil die Kids was von mir wollen und ich aber grad was anderes mache will.

Wenn ich gerade an einer Sache dran bin, dann bitte ich meine Kinder einen Moment zu warten oder beende die Aufgabe, die ich gerade mache und höre ihnen ganz zu.

Gelingt mir natürlich nicht immer - bin ja auch nur ein Mensch. Aber ich bin mir dessen absolut bewusst und übe täglich.

 

“Ich habe keine Zeit” - deine Lösungsansätze in Kürze:

  1. Wir haben alle gleich viel Zeit – nämlich 24 Stunden pro Tag

  2. Zeit tracken – einmaliger Zusatzaufwand - nervig, aber so aufschlussreich

  3. Reduziere Entscheidungen

  4. „Hin zu!“ – statt „Weg von“

  5. Wählen statt müssen & sollen

  6. Werte und Visionen

  7. Prioritäten setzen

  8. Rituale und Gewohnheiten schaffen

  9. Keine Zeit? Sag mehr Nein UND mehr JA

  10. Mut zur Veränderung

  11. Multitasking vs. eins nach dem anderen


Wie geht es weiter?

In meinem Artikel Mehr Energie im Alltag gehen ich darauf ein, warum ich ein gutes Energiemanagement weitaus wichtiger ist als ein gutes Zeitmanagement.

Für mich kommt zuerst das Energiemanagement und deine innere Haltung – also dein Mindset - zu dem Thema und dann erst das Zeitmanagement.

Mit all den oben angeführten Lösungen bzw. neuen Gedanken wird es für dich einfacher sein, deine Zeit zu managen.

Vielleicht nicht von heute auf morgen.

Aber nachhaltige Veränderung darf für mich gerne ein bisschen dauern.

Und jetzt bist du dran.

Welchen der oben genannten Punkte setzt gleich heute noch um?


Schreib in die Kommentare, wie es dir mit dem Thema Zeit geht. Und welche der oben genannten Ideen für dich besonders hilfreich ist.

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